Re: Der Fall
Geschrieben von Parivadi das am 03. August 2005 11:35:30:
Als Antwort auf: Re: Der Fall geschrieben von Yajuh am 01. August 2005 17:34:
>Es gibt viele Vegetarier, aber sehr wenige ehrliche Menschen. Krischna ist sicher mehr angezogen von einem ehrlichen und demütigen Vaisnava, als von einem unehrlichen strikten Vegetarier.<
Kann ich tendentiell zustimmen. Dennoch gehört es nun mal zum Einmal Eins, dass man sich - gerade in unserer aufgeklärten Zeit - vegetarisch ernähren soll, um den Gewaltkreislauf einzudämmen. Wer sich dagegen versperrt, muss auch ein größeres Herzens-Problem haben!!! Es sei denn, er ist von Fleisch abhängig (Sucht: Das soll es ja geben). Dann zählt die Bemühung, von dieser Lust frei zu werden. Wenn diese Bemühung fehlt, stimmt ebenfalls etwas in der Herz-Region nicht.
"Die religiöse Ehrfurcht vor dem, was unter uns ist, umfasst natürlich auch die Tierwelt und legt dem Menschen die Pflicht auf, die unter ihm entstehenden Geschöpfe zu ehren und zu schonen." (Johann W. von Goethe 1749 - 1832)
>- Der Vater liebt seinen Sohn, auch wenn er nicht immer macht was der Vater will, trotzdem liebt auch der Sohn den Vater, obwohl er nicht immer versteht was der Vater will. Mit zunehmenden Alter versteht der Sohn die Sorgen des Vaters. Der Vater weiss, dass der Sohn einen Reifeprozess durchmacht und gibt ihm Zeit zum lernen.<
Ja, schön gesagt! Dennoch sollte man von Liebe nicht auf Kosten des Leides anderer sprechen! Das geht in Richtung Sentimentalität!
>- Die Liebe von einem Mann zu seiner Frau (und umgekehrt) ist nicht davon grundsätzlich abhängig, ob der eine Vegetarier ist. Wirkliche tiefe Liebe wird davon nicht beeinflusst.<
Ja (bitte entschuldige den Vergleich, ich bringe ihn absichtlich, um zu zeigen, worum es geht): Adolf Hitler und Eva Braun haben sich sicher auch "geliebt" und Goebbels und seine Frau. Das reden von Liebe muss durch entsprechende Taten belegt werden, sonst sind das nichts als zeitweilige Gefühle ohne glückverheißenden Hintergrund. Man darf Liebe nicht mit Liebesgefühl verwechseln. Daher sprach Shrila Prabhupada lieber von HINGEBUNGSVOLLEM DIENST als von Liebe. Das Wort Liebe ist das meist missbrauchteste Wort dieser Tage!
Der Unterschied zwischen Sucht und Liebe ist der, dass bei der Befriedigung einer Sucht lediglich künstlich ein Gefühl erzeugt wird, zum Beispiel mittels Drogen, das Reiben der Genitalien, Gefühlsduselei, das Aufbauen des falschen Egos (oh, Du bist so gut!), während echte Liebe es erfordert, sich Krishna insgesamt hinzugeben, indem wir Seinen Gesetzen folgen, den Gesetzen des Kosmos und bei höherem Bewusstsein auch den Gesetzen der inneren Bhakti.
>Was bei allen Diskussionen, um Regulierungen verlorengeht ist das Herz des Vaisnavas. Das Herz ist wichtiger als jede Entsagung. Entsagung dient der Reinigung, aber führt nicht automatisch zu Liebe und Anhaftung an Krischna.<
Klar, ein Vegetarier wird nicht automatisch krishna-bewusst, aber dennoch sollte jemand, der vorgibt, krishna-bewusst werden zu wollen, auf Fleisch verzichten üben.
>In 20 Jahren KB habe ich viele kommen sehen, aber auch viele gehen sehen und nur sehr wenige haben ein Herz entwickelt.<
Woher kennst Du die Herzen all dieser Menschen?
>Viele denken, dass sie nach 3 Monaten befolgen von regulierenden Prinzipien schon Krischna erreicht haben, aber eigentlich haben sie nur ihre Sinnenbefriedung nach "Abenteuer und gedanklicher Spekulation" befriedigt.<
Tendentiell ist es wahr, dass Neulinge auch noch an anderen Dingen als reiner Bhakti interessiert sind, aber man sollte niemand kritisieren, der eine solch gute Sache beginnt. Shrila Bhaktivinoda Thakur warnt uns, dass wir angehende Bhakti-Yogis nicht kritisieren sollten. Wir sollen sie ermutigen, weiter zu machen!
>Viele denken, dass sie Vrndavan bereist haben, weil sie einen Ort in Indien besucht haben, der Vrndavana heißt...<
siehe vorhergehende Anmerkung!
>Was man nicht aufgeben sollte ist das Chanten von Krischnas Namen.
Ja, volle Zustimmung:
Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare
Euer Diener
Parivadi das